Kirche

Kirchen der Pfarrei Michldorf

Kirchenweihe in Michldorf im Jahre 1124:
Michldorf
ist eine der ältesten Pfarreien der Oberpfalz und die älteste Pfarrei im ehemaligen Altlandkreis Vohenstrauß. Kein geringerer als der Heilige Otto Bischof von Bamberg, hatte diese Kirche im Jahre 1124 eingeweiht, als er sich auf seiner Missionsreise nach Pommern befand. Der Originaltext der Urkunde, der diese Tatsache belegt, lautet:
"Duas ecclesian unam in Luckenberge et alteram in Vohendrezze consecravit".
Diese feierliche Kirchenweihe in Luckenberge hat sich mit ziemlicher Sicherheit nicht auf die Burgkapelle in Leuchtenberg bezogen, den Privatkapellen wurden nur benediziert; hier ist aber ausdrücklich von einer Kirchenkonsekration (Weihe) die Rede.

Die Landgrafen von Leuchtenberg:
An der östlichen Flanke dieses neu entstandenen Siedlungsgebietes wurde in der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts der Sitz eines edelfreien Geschlechtes in den Geschichtsurkunden genannt, welches lange Zeit die Geschichte von Michldorf bestimmte, nämlich das der Leuchtenberger. Diese nannten sich nach ihrer über dem Luhetal gelegenen Burg Leuchtenberg und sind erstmals um 1118 urkundlich nachweisbar erwähnt.
Es handelt sich hierbei um eine Abschrift aus der Originalurkunde von der Klostergründung Reichenbach (am Regen) wie sie in der Monumenta Boica überliefert ist.
Markgraf Diepold III hat 1118 auf Bitten seiner Mutter und in Übereinstimmung mit seiner Frau und den Kindern das Kloster Reichenbach gegründet. Als Zeuge wird neben einigen anderen ein Gebehardus de Lukenberge genannt.
Das ist eindeutig die erste urkundliche Erwähnung von Leuchtenberg. 1158 wurde aus Lukenberge Leuchtenberg.
(s. a. Zeitungsbericht vom 8.9.2018 im "Neuen Tag" über 900 Jahre Pirk).
Diepold III von Vohburg 1075 – 1146) war Markgraf auf dem Nordgau, der sich von Cham bis Nabburg erstreckte. Er war ein treuer und einflussreicher Gefolgsmann von Kaiser Heinrich V. 1118 hat er das Kloster Rreichenbach und 1133 das Kloster Waldsassen gegründet. Seine Tochter heiratete 1147 in Eger den späteren Kaiser Friedich I., der auch Barbarossa genannt wurde. Diepold war in Vertretung des deutschen Kaisers Verwalter des Nordgaus. Nabburg hatte unter den Diepoldingern militärische und administrative Bedeutung gegenüber dem angrenzenden Böhmen.
739 wurde neben Freising, Passau und Salzburg auch Regensburg mit päpstlichem Auftrag als Bistum errichtet, durch Bonifatius. Bis ins 12. Jahrhundert galt die Oberpfalz nördlich von Nabburg und östlich von Amberg, also unsere Heimat, als wenig bewohnt, als unerschlossene Waldlandschaft. Das Reichskloster Sankt Emmeram in Regensburg bemühte sich um die Christianisierung und Urbarmachung des Nordens.
771 entstanden dann die Urpfarreien Perschen und Chammünster, die sich um die seelsorgliche Betreuung der Menschen des neubesiedelten oder des erst noch zu erschießenden Raumes kümmerten und auf lange Zeit das Grundgerüst der kirchlichen Organisation bildeten.
Wahrscheinlich drangen dann sogenannte Siedlungs- und Rodungsbauer weiter nach Norden vor und gelangten in das Gebiet von Luhe. Luhe wird zum ersten Mal um 900 urkundlich.erwähnt. In diesem Jahrhundert wurde Luhe durch Abtrennung von der Urpfarrei Perschen selbständige Großpfarrei, die lange Zeit das Naabtal von Wernberg bis nahe an Neustadt /WN und fast das ganze Luhetal umfasste. Ich denke, dass dann wiederum Siedlungs- und Rodungsbauern von Luhe aus in das Luhetal zogen. Die Burg Leuchtenberg, die 1118 schon existiert hat, war der schützende Mittelpunkt dieser kleinräumigen Siedlungsgebiete. Kirchen entstanden dort, wo gläubiges Volk war. Michldorf war wahrscheinlich eine Filiale von Luhe. Am 17.Mai 1124 hat Bischof Otto von Bamberg in Michldorf eine Kirche geweiht. Recht viel mehr weiß man aus den Anfängen nicht, denn das älteste Pfarreienverzeichnis des Bistums Regensburg wird auf das Jahr 1326 datiert.

Michldorf war die größte Pfarrei im Gebiet der früheren Landgrafschaft Leuchtenberg. Zu Michldorf gehörten die Filialen Irchenrieth, Deindorf, Schwarzberg, Lückenrieth, Leuchtenberg und Muglhof.

Erst 1671 schied Leuchtenberg aus der Pfarrei Michldorf aus und wurde eine eigenständige Pfarrei. 1692 kam dann Muglhof an die wieder errichtete Pfarrei Roggenstein. Bereits 100 Jahre früher wurde Deindorf, eine frühere Filiale von Michldorf, mit Schwarzberg der neuererrichteten Pfarrei Glaubendorf einverleibt. So verlor die damals größte Pfarrei einen Ort um den anderen.

 

 

 

Als eigenständige Pfarrei mit der Filiale Irchenrieth blieb Michldorf bis heute erhalten. Folgende Ortschaften gehören heute zur Pfarrei:

Michldorf, Irchenrieth, Engleshof, Matzlesberg, Kleinpoppenhof, Schmelzmühle, Hermannsberg, Zeissau, Gleitsmühle.


Die Pfarrei Michldorf zählt insgesamt ca. 1300 katholische Seelen.

1997 wurde die Geschichte der Pfarrei Michldorf durch Martin Kammerer in einem Buch niedergeschrieben. Hierin finden sich die genauen geschichtlichen Ereignisse wieder.

Das Buch zur "Pfarrei Michldorf im Wandel der Zeit" können Sie über unsere E-Mail Adresse bestellen bzw. sich an unser Pfarramt wenden.